TIERE

Als Gründungsmitglied des Vereins zur Erhaltung des Englischen Parkrinds werden auf dem Gut Deutsch-Nienhof bewusst alte und robuste Haustierrassen erhalten. Sie werden zur Bewirtschaftung des Weidelandes im Rahmen der Bio-Richtlinien des Naturland Verbandes eingesetzt.     

WEIßE PARKRINDER

Die cremeweißen Rinder  mit schwarzen Abzeichen um das Maul, an den Ohren, an Füßen, Sprunggelenken und Augen stellen eine der ältesten Haustierrassen dar. In ihrer englischen Heimat waren Parkrinder in den 1970er Jahren beinahe ausgestorben. Dank der seither unternommenen Anstrengungen  des Rare Breeds Survival Trust (RBST) konnte der unmittelbaren Gefahr des Erlöschens der Rasse entgegengewirkt werden. In Deutschland werden rund 50 weibliche Zuchttiere und zwei importierte Zuchtbullen aus England in derzeit (2015) etwa 10 Betrieben gehalten und als Erhaltungsrasse gezüchtet. Die Rasse wird seit 2012 unabhängig vom Internationalen Herdbuch der Engländer in den Fleischrinderherdbüchern der Bundesländer geführt (so bei der Zucht- und Besamungsunion Alsfeld in Hessen). Weiße Parkrinder stellen als Erhaltungsrasse keine Konkurrenz zu Wirtschaftsrassen dar. Wegen ihrer Robustheit (wie etwa gute Futterverwertung, Leichtkalbigkeit, Mütterlichkeit, Langlebigkeit), ihres besonders zarten Fleisches, ihres optisch attraktiven Erscheinungsbildes und ihrer besonderen Kulturgeschichte werden sie von ihren Haltern geschätzt.

 

Mittlerweile wurde die Erhaltungsrasse auch in die Rote Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) aufgenommen und wird in ihrer Bestandsentwicklung betreut.


SHROPSHIRESCHAFE

Die Shropshireschafe stammen ursprünglich aus der Region Shropshire in England. Im späten 19. Jahrhundert entwickelten sie sich aus mehreren lokalen Rassen und zeichnen sich seither durch umfassende Weidebewirtschaftung aus. Die robusten Tiere werden dank ihrer hohen Anpassungsfähigkeit besonders in der Pflege von Nadelholzkulturen, Steuobstwiesen und in der Pflege von Energieholzkulturen nachgefragt. Aufgrund ihrer guten Grundfutterverwertung können sie auch bei kargem Futterangebot noch hohe Leistungen erbringen. Typisch für die Rasse ist der bewollte Kopf, welcher mal mehr oder weniger ausgeprägt ist. Der auf dem kurzen, kräftigen Hals aufgesetzte Kopf, sowie die Ohren sind mit schwarzen Haaren besetzt. Die kräftigen Beine sind ebenfalls schwarz und enden in straffen Fesseln und festen Klauen. Die friedlichen, ausgeglichenen Tiere sind sehr fruchtbar und lammen einmal jährlich zwischen Januar und März. Da die Shropshireschafe ein angeborenes selektives Fressverhalten haben, verbeißen sie z.B. keine Nadelhölzer. Auf Deutsch-Nienhof werden sie daher in den Tannenbaumkulturen eingesetzt, um diese auf biologische Weise unkrautfrei zu halten.


OSTFRIESISCHE MÖWE

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen ostfriesische Züchter mit der rassemäßigen Züchtung der Ostfriesischen Möwen. Die ehemals sprenkelartige Zeichnung wurde durch Anzüchtung der unverwechselbaren Flockenzeichnung ersetzt. Der Name „Möwe“ wird mit der Daunenzeichnung der Küken verbunden, da diese der Zeichnung bei Möwenküken ähnelt. Ostfriesische Möwen besitzen hervorragende Nutzungseigenschaften wie Robustheit, Beweglichkeit, eine ausgesprochene Wetterhärte und Schnellwüchsigkeit. Da sie eifrige Futtersucher sind, ist ihre Haltung unaufwändig und ohne großen zusätzlichen Futtereinsatz möglich. Die Ostfriesische Möwe liegt bei Kategorie III (gefährdet) in der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.(GEH). Um die Züchtung bemüht sich v.a. der Sonderverein der Züchter Ostfriesischer Gold- und Silbermöwen und Ostfriesischer Zwergmöwen und der Erhaltungs-Zuchtring Ostfriesische Möwen.